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IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 9:07 Uhr Seite 79 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Reibewerte maximale Bremskraft maximale Bremsleistung thermische Radbelastung K LL GG v [km/h] µ [-] K=LL GG v [km/h] [N] K=LL GG v [km/h] [kW] = Auch bei Güterwagen war man zunächst Ende der 90er Jahre davon ausgegangen, dass die Einführung der K-Sohle kostenneutral oder gar mit Kostenvorteilen durch verringerte Fahrzeug- leermasse und geringeren Klotzverschleiß erfolgen könnte. Die Umstellung auf K-Sohlen war in den USA ja vor über 50 Jahren oder bei der S-Bahn Berlin in den 70er Jahren gerade aus diesen Gründen erfolgt. Lärm war in beiden Fällen ein unwichtiger Nebenaspekt. Allerdings stellte sich in Europa das Gegenteil heraus. Die K-Sohle verursacht Mehrkosten, sodass insbesondere die Umrüstung älterer Wagen auf K-Sohlen nicht durch verringerte Betriebskosten amortisiert werden kann. Deshalb wird wie schon die vergangenen 20 Jahre zuvor [1], [9] weiter auf die vermeintlich kurz bevorstehende Zulassung der LL-Sohle gewartet, um wenigstens geringere Umstellkosten zu erhalten. Doch auch die LL-Sohle erfordert gewisse Konzessionen wie Verringerung des Bremsklotzdrucks, der Bremsmasse, der Zuladung, Erhöhung der elektrischen Bremskraft der Lok, etc. Bild 2: Prinzipielle Bremscharakteristik in Funktion von der Geschwindigkeit für Grauguss-, K- und LL- Klotzbrem- sen: oben, Reibwert; Mitte, Bremskraft bei maximalem Bremszylinderdruck; unten, Bremsleistung als Maß für die thermische Radbelastung Die Graugussbremssohle hat bei hohen Ge- schwindigkeiten eine radschonende Wirkung. Grauguss schmilzt auf, reduziert so den Reibwert und reduziert damit die schädigende Bremsleis- tung (siehe Bild 2). Allerdings führt das aufge- schmolzene Material zu einer Verriffelung der Lauffläche [9] und damit zu starkem Rollge- räusch auch bei gelösten Bremsen. Im Gegen- satz dazu haben K-Sohlen und LL-Sohlen einen konstanten Reibwert und beanspruchen so die Räder bei hoher Bremsausgangsgeschwindig- keit sehr viel stärker. Der Vorteil des größeren Reibwerts von K-Sohlen gegenüber LL-Sohlen ist die geringere benötigte Anpresskraft der Bremssohlen und damit kleinere und leichtere Bremszylinder und Bremsgestänge. Die Ausrüs- tung von Neuwagen mit LL-Sohlen macht also keinen Sinn. Beim Ersatz von Grauguss-Sohlen durch LL-Sohlen kann der Umbau von Brems- zylinder und Bremsgestänge eingespart werden, allerdings wird die Wagenmasse dann nur durch die leichteren Klötze und durch keine weiteren Effekte verringert.

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