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IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 9:05 Uhr Seite 44 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Der Bremer Mediziner und Epidemiologe Prof. Dr. Eberhard Greiser hat unter anderem im Auftrag des Umweltbundesamtes im Raum Köln-Bonn eine epidemiologische Untersuchung durchgeführt, die erstmals belastbare Angaben darüber liefert, wie viele zusätzliche Krankheitsfälle bei welchen Lärmbelastungen zu erwarten sind. Dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gibt, wurde in den letzten Jahren mehrfach nach- gewiesen. Greiser hatte schon in 2006 festgestellt, dass ein solcher Zusammenhang besteht. Dadurch alarmiert, haben er und das Umwelt- bundesamt dann eine Untersu- chung gestartet, bei der von acht Krankenkassen mehr als eine Million Patientendaten ausgewertet wurden. Die Daten wurden anonymisiert und mit Hilfe aktueller Lärmberechnungen verschiedenen Belastungszonen zugeordnet. Weitere Daten flossen ein, um auszuschließen, dass die diagnostizierten Krankheiten andere Ursachen haben konnten. Hier die Ergebnisse: GREISER-STUDIE Mehr als 1 Million Patientendaten belegen: Lärm macht krank! MEDIZINISCHE STUDIEN 1. Ziel: Ermittlung der Auswirkungen von nächt- lichem Fluglärm auf Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs und von psychi- schen Erkrankungen. 2. Datenbasis: 1.020 Millionen Krankenver- sicherte mit Hauptwohnsitz in der Studien- region (Stadt Köln, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis); Daten des Umgebungslärms (Fluglärm, Straßenverkehrslärm, Schienenverkehrslärm) sowie kleinräumig aggregierte Sozialdaten (Sozialhilfe-Häufigkeit des Ortsteils bzw. des Stadtteils; Dichte von Alten- und Pflegeheim- plätzen) Die Anzahl von Versicherten entspricht mehr als 55 % der Gesamtbevölkerung der Studien- region. Die Auswertungen erfolgten nach Geschlech- tern getrennt und ausschließlich für Ver- sicherte ab dem 40. Lebensjahr. 3. Die Ergebnisse zeigen für Herz- und Kreislauf- erkrankungen einen linearen Anstieg des Erkrankungsrisikos bei beiden Geschlechtern von niedrigen Dauerschallpegeln an (40 dB(A) bei allen Zeitfenstern, von 35,5 dB(A) an für den 24-Stunden-Dauerschallpegel). Alle Herz- & Kreislauf-KH 55 dB(A) 60 dB(A) Herzinfarkt 55 dB(A) 60 dB(A) Herzschwäche 55 dB(A) 60 dB(A) Schlaganfall 55 dB(A) 60 dB(A) Koronare Herzkrankheit 55 dB(A) 60 dB(A) 200 150 100 50 0 50 100 150 200 % Zunahme Krankheitsrisiko Zunahme Erkrankungsrisiko unter nächtlichem Fluglärm bei Männern und Frauen, 50 Jahre Männer Frauen

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