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IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 16.02.2012 10:06 Uhr Seite 38 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Psychologische und autonome Reaktionen Es gibt dabei auf der einen Seite psychologische Reaktionen, wie Ärger, Sich-belästigt-Fühlen oder Aufwachreaktionen, die diesen Mechanismus aus- lösen, und es gibt autonome Reaktionen unseres vegetativen Nervensystems, das bei Bedrohung mit Verteidigungs- oder Fluchtimpulsen reagiert, indem es die oben angesprochenen Funktionen wie Atmungsfrequenz, Herztätigkeit, Muskelan- spannung etc. schlagartig anregt und auf Abwehr oder Flucht einstellt. Wenn man sich also wundert, warum man sich nach dem Aufwachen durch Schienenlärm nicht sofort wieder beruhigen kann, dann liegt das an diesen Botenstoffen (Hormonen) im Blut, die unabhängig vom Gehirn ihre ganz eigene Wirkung auf den Körper haben. Weitere Einflussfaktoren verstärken die Fehlregulationen. Wer unter Zeitdruck steht, sich konzentrieren muss, an wichtigen Themen arbeitet oder nachts Erho- lungsbedarf hat, für den sind Störungen durch Lärm besonders stressig. Insbesondere Güter- bahnlärm, der überwiegend nachts auftritt, kann durch den von ihm permanent verursachten Schlaf- entzug zu chronischen Fehlregulationen mit lebens- bedrohlichen Folgen führen. Stress bei viel und wenig Lärm Bei den hohen Schallpegeln des Güterbahnverkehrs spielen die personenbezogenen Einflussgrößen (Einstellung zum Lärm, Sensibilität) praktisch kaum noch eine Rolle. Das bedeutet, dass praktisch jeder, der diesem Lärm ausgesetzt ist, davon auch in einem gesundheitsschädigenden Maße betroffen ist. Bei geringeren Lärmpegeln hingegen sind die Einflussfaktoren mit dem subjektiv erlebten Aus- maß von Störungen und Belästigungen stärker korreliert als mit dem Schallpegel (Guski 1980). Hier besteht aufgrund der komplexeren beruflichen und kommunikativen Anforderungen, denen die heutigen Menschen ausgesetzt sind, und ange- sichts der zunehmend hohen Verlärmung unserer Umwelt in fast allen Bereichen ein permanentes Risiko der Gesundheitsschädigung – ein Kosten- treiber von ungeheuren Ausmaßen, den die Politik bis dato noch nicht ernst zu nehmen scheint. Folgende Lärm-Krankheiten mit Gefährdung ver- schiedener Organe und Funktionssysteme lassen sich feststellen: BAHNLÄRM UND GESUNDHEIT Steuerzentrale Hypothalamus Lärm-Krankheiten » Psychische Störungen » Bluthochdruck, steigende Fettwerte » Schlaflosigkeit, häufiges Aufwachen » Starke Konzentrationsstörungen » Migräneanfälligkeit » Nachlassendes Leistungsvermögen » Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation » Hörschäden, Hörermüdung, Tinnitus » Hormonelle Störungen » Beeinträchtigung des Sozialverhaltens » Asthma-Anfälligkeit » Herzinfarkte, Schlaganfälle » Schilddrüsenerkrankungen » Störungen der Magen-Darm-Tätigkeit

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