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Das Problem – Frachtkorridor



Fünf Milliarden oder mehr kostet der derzeit stattfindende Ausbau der Rheintalstrecke am Hoch- und Oberrhein. Parallel dazu werden die Tunnel in der Schweiz ausgebaut (Gotthard und Löschberg). In Holland existiert die neue Strecke schon, die von Rotterdam an den Niederrhein führt. Was hier entsteht, wird unter Begriffen wie „Güterkorridor“ oder „Eiserner Rhein“ umschrieben und soll die Zeit und Kosten für globale Transporte weiter senken.

Statt mit dem Schiff um Europa herum ins Mittelmeer zu fahren, sollen die Güter von Rotterdam aus mit der Bahn in den Süden gehen, und zwar mitten durchs Rheintal. Das bedeutet nicht nur mehr als eine Verdopplung des Güterverkehrs, sondern auch immer längere Züge in immer kürzeren Abständen. Dafür sorgt dann ein neues Leitsystem, das man auch mit „d“ schreiben könnte.

Herr Mehdorn scheint sich nicht bewusst zu sein, dass man aus einer alten Ritterstraße keine Hochgeschwindigkeitsstrecke machen kann, weil ein 150 Jahre altes Gleisbett schließlich für den Eklat sorgen wird. Die Menschen, die das alles zu ertragen haben, scheinen ohnehin niemand mehr zu interessieren. Hauptsache, die Globalisierung schreitet weiter voran und wir können demnächst Marmor aus China nach Italien transportieren, weil Herr Mehdorn mittels staatlicher Subventionen die Transporte so billig macht, dass der Faktor Fracht keine Rolle mehr spielt. Wir subventionieren hier die Verlagerung von Wertschöpfung und den Abbau von Arbeitsplätzen, zerstören die Umwelt, verschleudern unsere Ressourcen und zahlen später die ökologischen und gesundheitlichen Kosten in Milliardenhöhe. Das ist Politik heute – dumpf, dumm und gierig.

bild-Frachtkorridor